Da ein paar von euch nachgefragt haben, was genau vorgefallen ist, hier eine kurze Erklärung:
Also – haltet euch fest – die Kommunalaufsicht hat festgestellt, dass der Pachtvertrag für das Freibad-Bistro nicht ordentlich ausgeschrieben wurde. Ja, genau. Der Vorwurf lautet, dass wir uns da irgendeine dienstleistungskonzessionsähnliche Vergabe zusammengeschustert haben, die nach Vergaberecht öffentlich hätte ausgeschrieben werden müssen. Und zack – steht der Vorwurf im Raum, dass wir einem Pächter wirtschaftlich ungerechtfertigte Vorteile verschafft haben. Genauer gesagt: Diese ominöse „100%-Regelung“ sei so nicht rechtens. Und weil das natürlich nach schwerer Gemeindekorruption klingt, droht man jetzt sogar mit einer Beanstandung des Gemeindebeschlusses. Was das bedeutet? Im schlimmsten Fall muss der Vertrag rückabgewickelt oder komplett neu ausgeschrieben werden.
Jetzt mal ganz ehrlich – es gibt da in Schwabstedt offenbar eine kleine, aber sehr engagierte Truppe aufrechter Dorfbewohner*innen (ein paar Namen kennt man ja schon und auch der CDU Ortsverband hat fleißig mit angefasst, wie uns berreichtet wurde), die uns nur das Allerschlechteste wünschen. Sie schreien „Korruption!“, „Vetternwirtschaft!“, „selbst bereichert!“. Wer uns aber kennt – und das tun viele von euch – weiß, dass wir seit über fünf Jahren unser Herzblut, unsere Zeit und unsere Freizeit (von Geld wollen wir gar nicht anfangen) in diesen Ort gesteckt haben. Kein Porsche, keine Villa, keine Bahamas. Sondern Schweiß, Tränen und Liebe – Jahr für Jahr, für einen Ort, der für viele ein kleines Sommerparadies geworden ist.
Wir haben in der Zeit auf Privatleben verzichtet, auf Zeit mit unseren Kindern, auf Ruhe. Alles, um Schwabstedt zu einem „Place to be“ zu machen. Und jetzt? Jetzt stehen wir da und sollen uns auch noch vor Gericht rechtfertigen. Die Kommunalaufsicht hat sich eingeschaltet – und wenn wir den Weg gehen wollten, müssten wir bis zum Oberlandesgericht, womöglich bis vor den Bundesgerichtshof. Ein Kampf gegen Windmühlen, gegen Behörden, die mehr Zeit, Geld und Ressourcen haben, als wir es je hatten.
Wir sind ehrlich: Unsere Kraft ist am Ende. Wir können und wollen nicht mehr kämpfen. Nicht gegen anonyme Anzeigen, gegen Gerüchte und gegen ein System, das offenbar keinen Platz lässt für Engagement aus dem Herzen.
Auch unser geliebter Schwabstedter Mittelalter-Markt – über Jahre ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft – war immer für euch. Für die Familien, die Kinder, die Freunde und Nachbarn. So viele schöne Märkte hatten wir. Und wer weiß… vielleicht wagen wir irgendwann an einem anderen Ort einen Neuanfang. An einem Ort, wo man Engagement noch zu schätzen weiß. Wo man nicht immer gleich das Schlechteste unterstellt.
Aber wir wollen auch nicht unfair sein: Es gab und gibt viele, die uns über all die Jahre unterstützt haben. Die an uns geglaubt, mit angepackt und mitgefeiert haben. Die andere Seite der Medaille eben.
Und an alle, die sagen: „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ – denen möchten wir nur eines entgegnen: Es gibt auch Brandstiftung.
Wir danken euch allen – von Herzen – für eure Treue, euer Vertrauen und eure Zeit. Für jeden Besuch, jedes freundliche Wort, jede helfende Hand. Trotz Sturm, Regen und Pandemie. Wir werden euch schmerzlich vermissen.
Am 31. um 19:00 Uhr findet im Treene Haus die Sonder GV dazu statt. Ihr seid gerne dazu eingeladen zum stillen Protest oder auch zum lauten Protest, auch wenn das die Meinung nicht mehr ändern wird.